Wir reden nie mit Fremden im Zug. Das ist die Regel. Aber was ist, wenn wir sie brechen?

Jeden Morgen um 8:05 Uhr nimmt Iona Iverson den Zug zur Arbeit. Jeden Tag sieht sie die gleichen Leute und macht Annahmen über sie - sie gibt ihnen sogar Spitznamen. Aber sie sprechen nie. Offensichtlich.

Dann, eines Morgens, verschluckt sich der Kluge-aber-sexistische Surbiton vor Ionas Augen an einer Weintraube und fängt an zu ersticken. Als ein anderer Fahrgast eingreift und sein Leben rettet, wird eine Kettenreaktion ausgelöst. Eine vielfältige Gruppe von Menschen, die nur gemeinsam haben, dass sie den gleichen Zug nehmen, erfährt, dass die Annahmen, die wir über andere treffen, nicht der Realität entsprechen. Aber wenn Ionas Leben bergab geht, werden diese neuen Freunde ihr zur Hilfe kommen?

"Mein Vater packte mich an den Schultern und wurde rot. 'Trage nie wieder Frauenkleidung, hörst du mich? Hörst du mich, Gigi?' Und er sagte: 'Das nächste Mal, wenn ich dich vor deinen Onkeln sagen höre, dass du, wenn du erwachsen bist, Mary Poppins sein willst, schwöre ich dir, dass... Ich schwöre dir, dass...'"

Gigi vermittelt das Bild eines Kindes ohne besondere Probleme. Er sieht glücklich aus, ist fleißig und ein kluger Schüler in der vierten Klasse und er ist sehr eng mit einer Klassenkameradin aus Pakistan, Nazia, befreundet. Gigis Mutter arbeitet in Dubai und ist völlig abwesend, sein Vater ist kürzlich arbeitslos geworden und der kleine Junge - der nicht über seine Mutter spricht - hat Mary Poppins als einziges Vorbild. Seine Lehrerin beginnt zu spüren, dass etwas nicht so gut läuft. Sie glaubt, dass seine Abhängigkeit von der -im Vorstellungsbild des kleinen Jungen idealisierten- Mary Poppins nur die sichtbare Spitze eines Eisbergs ist und sucht die Hilfe der Schulpsychologin. Die Psychologin bittet wiederum Gigi, ihr einige Bilder aus seinem Alltag zu malen, und so entfalten sich die Teile eines sehr komplexen Puzzles vor ihr..."