"Sicherlich, wenn wir das Glück hatten, unterstützende Eltern zu haben, dann haben wir den Vorteil, von klein auf positive Botschaften zu erhalten:
"Du kannst sein, wer du bist."
"Du kannst denken, was du denkst."
"Du kannst fühlen, was du fühlst."
"Du kannst deine eigenen Risiken eingehen."
"Du musst selbst suchen, um zu finden, was du brauchst, denn das bedeutet erwachsen zu werden, reif und selbstständig zu sein."
Diese privilegierten Kinder springen von alleine vom Trampolin und tauchen von einem günstigen Punkt ins Leben ein.
Natürlich haben nicht alle so viel Glück.
Also brauchen diejenigen, die nicht so viel Glück hatten, jemanden, der ihnen hilft, auch wenn es nur ein Buch wie dieses ist."

Nach den internationalen (und griechischen) Bestsellern: "Komm, ich erzähl dir eine Geschichte", "Geschichten zum Nachdenken" und "Verlass dich auf mich", setzt die Opera-Edition die Veröffentlichung der Werke von Jorge
Bucay mit "Der Weg zur Selbstständigkeit" fort, dem ersten von vier Bänden, die die "Straßenkarten" des beliebten argentinischen Psychiaters bilden.

In seinen "Straßenkarten" dominiert der Psychiater-Psychotherapeut über den Erzähler. Die beratende
Rolle, die Bucays Hauptberuf ist, nimmt mehr Raum ein, da für die Suche nach einem verborgenen Sinn nicht nur eine Geschichte erforderlich ist, sondern auch ein theoretischer Hintergrund, der hier dem Leser erstmals geboten wird.

Tatsächlich kannten wir Bucay in seinen bisherigen drei auf Griechisch verfügbaren Büchern als Erzähler, Gesprächspartner und professionellen Nutzer von Gleichnissen in der Therapie seiner Patienten, aber wir vermissten Bucay den Arzt, den Wissenschaftler mit einer kristallklaren Sicht auf das Leben und seine Wissenschaft, der sich in "Der Weg zur Selbstständigkeit" offenbart. Er schafft jedoch keinen "theoretischen Text", sondern legt seine Ansichten dar, was ihm ermöglichte, sein Leben als Psychotherapeut zu navigieren. Er legt seine Karten, seine "Straßenkarten" aus, wie er es in einem freundlichen Gespräch tun würde, in dem er die Frage beantworten würde: "Wer sind Sie, Doktor, und wie denken Sie?"