Geschlecht als soziologischer und politischer Bestandteil stellt ein besonderes Forschungsobjekt im weiteren Bereich der Sozialwissenschaften dar und ermöglicht somit die Erforschung und Neubestimmung des Funktionierens des öffentlichen Raums, die Reformulierung des politischen Feldes und die Neubetrachtung der Vermittlung durch die Erzählung der Mediensphäre. Die Konzeption von Geschlecht als sozialem und kulturellem Konstrukt verbessert den Zugang zur Erforschung des politischen und sozialen Objekts durch die Linse von Beziehungen und legt dabei besonderen Wert auf symbolische und kognitive Prozesse, die Konstruktion von Bedeutungen und Darstellungen, öffentliches Handeln und kommunikative Praktiken. Es tauchen jedoch auch Fragen im Zusammenhang mit dem privaten Bereich, nämlich dem Bereich des Persönlichen, auf. Die Perspektive der Mann-Frau-Beziehung nimmt eine dominante Position in der Betrachtung der Rolle des Geschlechts ein, indem sie die Praxis und Wahrnehmung des öffentlichen Raums neu definiert, neue Bedingungen für das Verständnis des Politischen setzt, zur Differenzierung von Machtverhältnissen durch Handeln beiträgt und die Gestaltung und Umsetzung von öffentlichen Maßnahmen durch die Integration der Geschlechtervariable neu definiert. Geschlecht stellt sich somit als Parameter dar, der dem Politischen eine neue Dimension verleihen möchte, sei es in direkter Praxis im politischen Bereich, in Institutionen oder sogar im privaten Bereich selbst - in seiner Interaktion mit dem öffentlichen Raum - oder sei es in Fragen, die sich aus dem Funktionieren der vermittelten Sphäre auf der Ebene der Massenkommunikation ergeben. Im Rahmen eines polyzentrischen öffentlichen Raums durch das Vorhandensein polymorpher Institutionen und Akteure sowie mehrerer autonomer und miteinander verbundener Räume tauchen auch Fragen der politischen Kultur und des Verhaltens auf. In Richtung einer Überarbeitung der Politik ist die kommunikative Dimension, die die Beziehungen zwischen verschiedenen öffentlichen Sphären berücksichtigt, von besonderem Interesse, da sie auf das Vorhandensein unterschiedlicher kultureller oder ethischer Werte hinweist, die jede separate Sphäre charakterisieren, sowie auf die Dynamik der Kommunikationsprozesse, die von der vorherrschenden öffentlichen Sphäre ausgeschlossen sind. Massenmedien und insbesondere die Produkte der Kommunikations- und Informationstechnologien in Bezug auf Geschlecht tragen ein besonderes Gewicht, sowohl bei der Gestaltung des öffentlichen Raums als auch bei der Unterscheidung oder Nicht-Unterscheidung der öffentlich-privaten Beziehung.