In den frühen 1950er Jahren hatte Hannah Arendt eine beträchtliche Menge an Material - Vorlesungen, Abhandlungen, Reden und Tagebucheinträge - für zwei Bücher gesammelt, die sie veröffentlichen wollte: "Totalitäre Elemente im Marxismus" und "Einführung in die Politik". Das Projekt kam jedoch nicht zustande, aber dieses Material bildete den Kern für diese spezielle Sammlung von Texten.

"Das Versprechen der Politik" lädt den Leser zu einer zeitlosen Reise in die Tradition des politischen Denkens ein: ihre Ursprünge und historische Entwicklung, die traditionelle Kluft zwischen Denken und Handeln, unsere Krisen und Vorurteile gegenüber der Politik und die Essenz politischer Erfahrung. Von Sokrates und Plato bis Montesquieu, Hegel und Marx untersucht die bedeutende deutsch-jüdische Philosophin, was Politik ist, und klärt ihr fundamentales Element: die menschliche Vielfalt, die pluralistische Natur des Menschen und ihre kritische Fähigkeit als Ausgangspunkt für politisches Handeln und Freiheit.

Hat Politik noch irgendeine Bedeutung in einer Welt, die die Schrecken totalitärer Regime und Massenvernichtungswaffen erlebt hat? fragt sich Arendt. Es ist kein Zufall, dass sie in der Schlussbetrachtung dieses Buches metaphorisch eine einsame Welt beschreibt, mit lebensspendenden Oasen von Philosophie und Kunst, Liebe und Freundschaft.