[...] Wo die meisten Künstler den Körper als die primäre Dynamik ihrer Arbeit betrachten, verwandelt Papaspyrou Malerei in eine soziale und historische Haut, die mit Kunst, Weisheit und Hingabe verarbeitet wird. Wo die meisten das Objekt als den Anfang und die Vollendung des Werkes sehen, sammelt Papaspyrou dessen Auflösung, seine Zerstreuung, liest den Zusammenbruch seiner Macht und komponiert seine Archäologie als Grundlage des Malakts. Dies ist es, was der Betrachter lesen und betrachten soll. Ein sozialer Raum, der immer flacher wird, aber, wie die Haut, keine symbolische Tiefe von innen offenbart, sondern die Realität von Zeit, Raum und deren Wirkung auf Dinge.
Diese kontinuierliche Transformation, die die Zeit auferlegt und verarbeitet, wird zum Fokus, auf den der Künstler sowohl seine Aufmerksamkeit und Interesse als auch die Verantwortung und Bedeutung seiner Rolle konzentriert. Von den Wänden der Häuser, die anstelle von Ohren, wie man uns einst sagte, Augen erlangen, sehen wir sie und sie sehen uns in ihrer Nacktheit, aber auch durch die Spuren des Lebens, die sie mit sich tragen oder auf ihrer Oberfläche halten, findet Papaspyrou das Bild, das nicht länger eine ideologische Verdichtung ist, sondern eine historische und poetische Entwicklung. Ihre Arbeit wird im Laufe der Jahre mit neuen Elementen angereichert. Und vielleicht sollte man zuerst an diese Elemente als die Elemente der Natur denken, Wasser, Luft, Erde, Feuer. Häuser erodieren, Erde verwandelt sich von Mörtel zu Staub, Luft zerstreut die Spuren, Feuer verbrennt zusammen mit Häusern und der Umgebung, und natürlich muss man sich nicht in Erzählprozesse einlassen, um zu sehen, ob das Haus am Meer oder in den Bergen steht. [...]

Denis Zacharopoulos
Kunsthistoriker
Künstlerischer Leiter des MMCA