[...] In diesem kleinen Band habe ich versucht, den breiteren und repräsentativsten Teil der dreitausendjährigen griechischen Dichtkunst zum Thema Liebe zu umfassen. Vom homerischen Monolog der Andromache, dem berühmten Chor aus Sophokles' "Antigone", den antiken Lyrikern, dem Monolog der Arethusa und den Volksliedern bis hin zu den populären Liedermachern und den neueren und zeitgenössischen Dichtern entfalten sich alle Facetten der vielbesungenen Liebe: leidenschaftlich, unerfüllt, romantisch, vulgär, unerwartet, verspielt, selbstlos, lustig, mörderisch, bezahlt, ehelich, ehebrecherisch, homosexuell... Die gleiche Vielfalt herrscht in der Form der Gedichte, die vom klassischen und traditionellen Stil bis hin zum modernen und avantgardistischen reicht, mit allen dazwischenliegenden Strömungen.

Diese Anthologie ist hauptsächlich repräsentativ und keineswegs vollständig, angesichts des weiten Umfangs des Themas. Die Auswahl erfolgte nach objektiven und subjektiven Kriterien. Das objektive Kriterium war die allgemeine Akzeptanz und Etablierung von Dichtern, die nicht ausgelassen werden konnten (unabhängig von meiner persönlichen Einschätzung). Das subjektive Kriterium war die Auswahl der Gedichte sowie die Einbeziehung bemerkenswerter Dichter, die nicht die notwendige Anerkennung erhielten oder in Vergessenheit gerieten. Was das Selbstanthologisieren betrifft (da verschiedene Dinge gesagt werden), welcher Priester segnet nicht seinen eigenen Bart! [...]

Dimitris Choroskelis