Die Philosophin Hannah Arendt (1906-1975) berichtete für das Magazin "The New Yorker" über den Prozess gegen Eichmann, in dem ihr Bericht 1963 als Artikelserie veröffentlicht wurde.

Für diese überarbeitete und erweiterte Ausgabe des Buches fügte die Autorin Material hinzu, das nach dem Prozess bekannt wurde, sowie einen Epilog, der sich auf die durch das Buch ausgelösten Diskussionen bezieht.

Das Buch ist aus einem weiteren Grund wertvoll: Es bietet einen prägnanten Überblick darüber, was den Juden in jedem europäischen Land einzeln widerfahren ist. Denn entgegen dem populären Mythos hatten nicht alle Länder die gleiche Haltung gegenüber den Juden. Einige gehorchten den Nazis, andere widersetzten sich ihnen. Und dies war auf viele Faktoren zurückzuführen, die im Buch untersucht werden und uns viele Lehren für die Zukunft in Bezug auf jede verfolgte Minderheit geben.

Adolf Eichmann war der Beamte des Dritten Reiches, der "Spezialist für die Judenfrage". Israelische Agenten verhafteten ihn in Argentinien, überstellten ihn nach Israel, wo er vor Gericht gestellt, zum Tode verurteilt und 1961 hingerichtet wurde.

Das Problem mit Eichmann war, dass es viele wie ihn gab und dass die meisten von ihnen nicht verdorben oder sadistisch waren, sondern furchtbar und furchtbar normal waren.

"Brillante und verstörende Studie über den Charakter und den Prozess von Adolf Eichmann"

(Stephen Spender, "The New York Review of Books")

"Die Aufgabe, die sie übernommen hat, übersteigt bei weitem die Verbrechen eines einzelnen Mannes, da sie sich mit dem größten Problem unserer Zeit befasst, dem Problem des Menschen in einem modernen totalitären System. Unser bester Schutz vor unterdrückender Kontrolle und entmenschlichendem Totalitarismus bleibt das persönliche Verständnis der Ereignisse, wie sie sich zugetragen haben. Mit diesem Ziel vor Augen hat uns Hannah Arendt reichhaltiges Material zur Verfügung gestellt."

(Bruno Bettelheim, "The New Republic")