"Das Spiel ohne Grenzen" kann von sowohl sachkundigen als auch unerfahrenen Lesern als wunderbare Einführung in die globale Geschichte des Fußballs gelesen werden. Christos Sotirakopoulos, ein gebildeter und kritischer Sportjournalist, kategorisiert seine Geschichten als eine Art "Erinnerungen aus der Vergangenheit" und präsentiert in jeder Geschichte einen spezifischen Zeitrahmen als Meilenstein der Erzählung. So erkennt der Leser mit Freude, dass dieser beliebte Sport eine reiche historische Hintergrundgeschichte hat, einen Anfang, der in der Zeit verloren gegangen ist, und einen kontinuierlichen Fluss.

Gleichzeitig führt diese aufregende Lektüre den Leser zu den bedeutenden Ereignissen der jüngsten Geschichte. Tatsächlich gibt es in "Das Spiel ohne Grenzen" keine Fußballgeschichte, die nicht indirekt oder direkt mit der "großen" Geschichte verbunden ist: Jeder Klassenkonflikt, jeder religiöse, ideologische, politische und wirtschaftliche Streit spiegelt sich auf dem Spielfeld wider, nicht in Miniatur, wie man vielleicht hastig argumentieren könnte, sondern vielmehr in all der Intensität der Leidenschaften, die durch jede spezifische Situation genährt werden. Die Geschichten des Autors erfassen dieses soziale/kulturelle Element lebhaft und dramatisch.

Das Buch hat - es könnte nicht anders sein - immense Bedeutung für den Fußballbegeisterten, den Fan, der nicht nur seine Mannschaft, sondern den Sport selbst liebt. Und das liegt vor allem daran, dass das Buch in Zeitlupe die besten Momente des Weltfußballs präsentiert. Die eigentliche Bedeutung dieser Erzählungen liegt jedoch darin, dass die bedeutendsten Persönlichkeiten des Fußballs von dem geschickten Sportkommentator im berühmtesten Moment ihrer Karriere eingefangen werden: dem magischen Moment, in dem ein Tor, ein Spiel, ein Vorfall auf dem Spielfeld oder auf den Rängen zur Legende wird oder einfach dauerhaft und unwiderruflich Teil der Geschichte wird.

Und wie viele Fans wissen zum Beispiel, dass die Rivalität zwischen Celtic und Rangers aus dem heftigen religiösen Konflikt entstanden ist, der seit Jahrhunderten in Schottland herrscht? Wie viele kennen die historische Beziehung, die den englischen Fußball mit dem Baskenland verbindet? Wie viele wissen, dass die indische Nationalmannschaft bis 1952 barfuß an internationalen Fußballturnieren teilnahm und der indische Verband beschloss, den Einsatz von Schuhen zur Pflicht zu machen, als die meisten Spieler bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki Erfrierungen erlitten? Schließlich, wer weiß, dass das Tor, das der Mittelstürmer der ostdeutschen Nationalmannschaft, Jürgen Sparwasser, im Spiel gegen die westdeutsche Mannschaft bei der Weltmeisterschaft 1974 erzielte, sein Leben rettete, als er sechs Jahre später versuchte, als politischer Flüchtling nach Westdeutschland zu entkommen?

Am Ende beweist das unterhaltsame Buch des preisgekrönten Sportjournalisten und Autors Christos Sotirakopoulos eine große Wahrheit, die Realität, auf der der beliebteste Sport der Welt basiert: dass Fußball nicht nur 22 Menschen sind, die einem Ball hinterherjagen. Im Vergleich zu jedem anderen Sport zeichnet sich Fußball durch seine Massivität und Beteiligung aus, weil er auf die eine oder andere Weise die gesamte Gesellschaft, die gesamte Epoche, die Geschichte selbst einbezieht. Deshalb ist in dem fesselnden "Spiel ohne Grenzen" der ultimative Protagonist der anonyme Fan, die Person, die im Alltagsleben das Subjekt der Geschichte ist.