Jede Rezession erinnert uns an die Gefahren, denen unsere soziale Organisation ausgesetzt ist, wenn es keine Barrieren für unternehmerische Initiativen und die Verfolgung von Profit gibt, wenn wirtschaftliche Entwicklungen nicht kontrolliert werden und die Ungleichheiten, die die Gesellschaft hervorbringt, nicht wahrgenommen werden. Jede Krise ist daher eine Gelegenheit, Wahrnehmungen und Institutionen zu überprüfen und neue Regeln aufzustellen.

Die Überprüfung ist heute dringender denn je. Reichtum entsteht und geht durch spekulative Kapitalanlagen verloren. Der Arbeit wird weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Produktionsprozesse, Bildung, die Umwelt erfüllen trotz technologischem Fortschritt nicht die Bedürfnisse der Menschen. Armut existiert nach wie vor und in großem Maße. Heute zahlen wir den Preis der Lehre von unkontrollierter Marktwirtschaft, die von konservativen politischen Kräften aufgezwungen wurde, weil sie den sie unterstützenden wirtschaftlichen Interessen diente.

Die Staaten erleben derzeit einen der wenigen Momente, in denen sie den Unternehmen Regeln aufzwingen können, ohne auf starke Einwände zu stoßen. Der politische Einsatz des Konflikts, der unmittelbar nach der teilweisen Normalisierung der Situation ausbrechen wird, wird die Rolle des verantwortlichen Staates betreffen. Das Ergebnis wird von der Haltung der politischen Führung und den sozialpolitischen Kämpfen bestimmt, die die laufende staatliche Intervention begleiten und formen werden. Sie werden darüber urteilen, ob es mehr Demokratie, Entwicklung und soziale Gerechtigkeit geben wird. Die Krise ist eine Herausforderung für das Handeln.