Der durch Krieg verursachte Schaden für die Menschen geht über seine offensichtliche Zerstörung hinaus: Schmerz, Tod, materieller Schaden, Untergrabung der Funktionsweise der natürlichen, sozialen und ethischen Umgebung. Krieg nimmt den Menschen die Kontrolle über ihr Leben und überlässt sie dem Zufall. Der Schaden des Krieges für das ethische Gefüge des menschlichen Lebens ist der gefährlichste, der beleidigendste. Kann die Provokation eines solchen Schadens jemals gerechtfertigt sein? Und wenn es tatsächlich gerechte Kriege gibt, wie können wir ihre missbräuchliche Anrufung in bestimmten Fällen vermeiden - eine Anrufung, die so sehr an päpstliche Aufrufe zu Kreuzzügen gegen Ungläubige erinnert?

Die Frage ist nicht idealistisch, sondern sehr realistisch. Gewalt und Ungerechtigkeit werden nicht verschwinden, sondern im Gegenteil noch unkontrollierbarer werden, wenn die Aussicht auf Solidarität auf der Grundlage von Prinzipien und Regeln verloren geht. Die Theorie des gerechten Krieges braucht daher einen politischen Rahmen, um diese Last zu tragen; sonst ist sie wie ein Strafgesetzbuch in den Händen von Dieben.