Das Byzantinische Reich war einer der beeindruckendsten imperialen Staaten in der Geschichte. Es gelang ihm, einen großen Teil Südosteuropas und Anatoliens tausend Jahre lang zu regieren. Von 324, als Konstantin der Große seine Hauptstadt in Byzanz (das in Konstantinopel umbenannt wurde) gründete, bis 1453, als die Stadt von den Osmanen erobert wurde, war das byzantinische Territorium ein dynamisches Feld der Literatur, Kunst, Theologie, Recht und Bildung. Dionysis Stathakopoulos erzählt hier eine imposante Geschichte von militärischen Eroberungen, Allianzen und Umbrüchen. Es ist die Geschichte eines Staates, der ständig im Kriegszustand war, aber nicht kriegerisch war und, wenn möglich, auf eine ausgefeilte und vielschichtige Diplomatie zurückgriff, um mit seinen Nachbarn und Feinden umzugehen.

Der Autor bricht mit den traditionellen Ansichten von Byzanz als einem unveränderlichen, theokratischen Staat und erforscht anhand neuester Forschungsergebnisse seine politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Geschichte. Er präsentiert eine lebendige Beschreibung eines Staates, der sich im Laufe der Jahrhunderte als bemerkenswert widerstandsfähig und anpassungsfähig erwiesen hat und dessen Erbe die europäische Geschichte viel stärker beeinflusst hat, als ihm zugeschrieben wird. Ob es sich um die Mosaike des Klosters Daphni und der beeindruckenden Hagia Sophia, den hochgebildeten und ketzerischen Michael Psellos, die immens reichen Aristokraten oder das Wort "Byzantinismus" (scholastische Anhänglichkeit an Form und Detail ohne praktische Ziele) handelt, Byzanz ruft uns auf, seine Geschichte neu zu betrachten.