Sich von antiken Quellen inspirierend, die den berühmten griechischen Maler Apelles beschreiben, Porträtist von Alexander dem Großen, macht Constantin Theotokis aus dieser historischen Figur, die nur durch Anekdoten bekannt und fast legendär ist, eine allegorische Figur des Künstlerdilemmas, geteilt zwischen dem Engagement im politischen Leben und der einsamen Suche nach Perfektion, zwischen dem Ruf der menschlichen Liebe und der tyrannischen Forderung des zu erledigenden Werkes, zwischen der Akzeptanz des gegenwärtigen Glücks und einem Ideal der ewigen Schönheit.

Aber Der Maler der Aphrodite stellt gleichzeitig die Frage nach dem Kampf für Gerechtigkeit und Freiheit, dem Ungehorsam gegenüber etablierter Macht, der Konfrontation mit der Gewalt der Realität, die ein frisch zum Sozialismus konvertierter Theotokis nicht umhin konnte zu stellen.

Theotokis' Geschichte bringt den heutigen Leser durch einen Umweg über die ferne Vergangenheit Griechenlands zurück zum immer aktuellen Thema der Wahl zwischen Handeln, um eine unvollkommene Gesellschaft zu verändern, und dem Rückzug in die imaginäre und zeitlose Welt von Kunst und Ideen.