In "Wendekreis des Steinbocks" vermittelt Henry Miller seine Leidenschaften und sein Spiel mit der Wahrheit, mit dem Flüchtigen und dem Widerstand gegen den Verfall in den Vereinigten Staaten, zurückgehend auf seine Kindheit, Jugend, frühe Jugend, die Jahre, bevor er Amerika verließ. Rasend und doch vernünftig, entschlossen, das Mark des Lebens auszusaugen, das Mark der Seele zu kauen, ein letztlich erfülltes Leben zu führen, ohne Bedingungen und Grenzen, engagiert sich Miller im dialektischen Spiel zwischen "grabe nach innen" und "nutze den Tag". Er lebt jeden Moment, als wäre er einzigartig - und das ist er schließlich auch. Er lebt, indem er laut das Lied singt, das die Zeit täuscht. Er lebt, indem er Poesie in dunklen Gassen der Verzweiflung, aber auch in hellen Alleen freudigen Wissens entdeckt. Er lebt, besessen von einem unaufhörlichen Verlangen zu sehen, zu hören, nachzudenken und zu schreiben. Er lässt sein Fleisch zu einer empfindlichen Membran werden und seinen Geist zum Instrument, das aufzeichnet, was das Fleisch fühlt. Er verachtet jede Konvention, verspottet jedes Dogma und streckt jedem "Muss" wie ein unartiges kleines Kind die Zunge heraus.

Giorgos-Ikarios Babassakis