Es sind über dreißig Jahre vergangen, seitdem die Demokratie in Griechenland wiederhergestellt wurde, und in dieser Zeit hat das Land bedeutende Veränderungen erlebt. Die Druckausübung durch den Prozess der "Europäisierung", eine natürliche Folge des Beitritts zur Europäischen Union, hat politische Konfrontationen verstärkt und ein "modernisierendes" Programm geprägt, das weitgehend mit dem Ministerpräsidenten Kostas Simitis identifiziert wurde und mit traditionellen Praktiken und Methoden kollidierte. Darüber hinaus sind neue Herausforderungen für die griechische Gesellschaft entstanden, wie die Bildung einer multikulturellen Gesellschaft, der Mangel an Glauben an alte Ideologien und das Verschwimmen alter politischer Spaltungen und Risse. Diese Herausforderungen haben eine neue politische Dynamik für das Land geformt. Griechenland steht unter Druck, sich an die neue europäische Umgebung anzupassen, während bestimmte Interessen und Gruppen Reformen ablehnen und die politische Willensbildung und die Fähigkeit des Landes, auf Herausforderungen zu reagieren, einschränken.

Der vorliegende Band, eine seltene und äußerst interessante Sammlung von Studien über Politik und Entscheidungsprozesse im modernen Griechenland, versammelt Untersuchungen, die kontroverse Themen im Detail analysieren, wie zum Beispiel das Ausmaß der Durchdringung der "Modernisierungspolitik" in der griechischen Gesellschaft, Veränderungen im politischen und Parteiensystem, Außenpolitik und Griechenlands Beziehungen zur Europäischen Union, Reformen in den Beziehungen zwischen Staat und Wirtschaft, dem Versicherungssystem, verfassungsmäßigen Rechten und dem Gesundheitssystem. Was hat sich also in den letzten dreißig Jahren in Griechenland verändert? Was konnte nicht umgesetzt werden und warum? Welche politischen Schwierigkeiten gab es und wer hat die Reformen behindert? Was hält die Zukunft für uns bereit?