"Die Mädchen" ist der erste Band der entsprechenden Tetralogie von Montelán über die Beziehungen zwischen Männern und Frauen. Das Werk präsentiert einen kosmopolitischen Pariser Schriftsteller namens Kostas, der sich schließlich dazu entscheidet, auf die leidenschaftlichen Briefe von zwei Bewunderern aus der Provinz zu antworten, nachdem eine Vielzahl ihrer Briefe unbeantwortet geblieben ist. So beginnt eine Art Spiel, bei dem der Autor, der anfangs zu antworten scheint, um zu schmeicheln, sich in diesen Briefen gefangen findet, die immer mehr Emotionen offenbaren. Indem er sich Zeit nimmt, um auf ihre Korrespondenz zu antworten und feststellt, dass sie nach viel mehr fragen, wird der Autor versuchen, seine lästigen Bewunderer loszuwerden, manchmal auf sehr direkte Weise. Er erscheint oft besonders hart gegenüber den beiden jungen Frauen, die intelligent, aber sehr einsam in ihrer Provinzstadt sind und all ihre Emotionen auf den Autor projizieren.
Indem er fiktionales Schreiben mit Korrespondenz kombiniert, entwickelt sich das Buch zu einer einzigartigen und geschickten Psychographie der weiblichen Natur, ohne dabei Verweise und Andeutungen über die erotischen Bräuche der französischen Gesellschaft - sowohl in der Stadt als auch in der Provinz - im frühen 20. Jahrhundert auszulassen.
Montelán, ein Schriftsteller mit ständiger Sorge um ästhetische Perfektion, spiegelt in seinem Werk Elemente wider, die einander widersprechen, wie zum Beispiel christliche und säkulare Ethik oder Heldentum und Vergnügen zugleich.