Was wollen Frauen "wirklich"? Wer gewinnt den Geschlechterkampf? Ist der Anstieg ihres Einkommens ein Sieg für Frauen (oder vielleicht für Unternehmen)? Wer sind die größten Opfer von Gewalt, Frauen oder Männer? Und ist Anatomie letztendlich Schicksal?

Für jeden Schritt, den Frauen in Richtung Geschlechtergleichheit machen, scheint ein neues Hindernis aufzutauchen. Die Ironie dabei ist, dass der Feminismus auf einen unerwarteten Gegner stößt: die innere Frau. Trotz des Triumphalismus finden sich Frauen gefangen zwischen Feminismus und Weiblichkeit, Selbstbehauptung und der Pflicht zur endlosen Selbstverbesserung, dem Streben nach Unabhängigkeit und dem Drang, sich als Opfer darzustellen. Anstatt die üblichen Verdächtigen - Männer, die Medien - zu beschuldigen, wendet sich Laura Kipnis näheren Schuldigen zu: den Frauen selbst und ihrer Mitschuld an der Etablierung männlicher Privilegien. Daher die gewagte Anatomie der weiblichen Sache, die sie hier versucht: eine bahnbrechende Kartierung der weiblichen Seele, basierend auf vier primären Bereichen, die sie darin identifiziert - Neid, Sex, Schmutz und Verletzlichkeit - unterstützt durch dokumentierte historische und soziale Referenzen sowie beunruhigende psychologische Nuancen oder schmerzhaft amüsante Details.