Janetakis war ein besonderer Fall. Von Anfang bis Ende seiner politischen Karriere blieb er innerhalb der politischen Sphäre integriert, war aber auch in erheblichem Maße autonom. Obwohl er die Position des Premierministers und stellvertretenden Premierministers übernahm und auf vielen Ebenen einen klaren Einfluss auf die Entwicklung der griechischen Politik hatte, war er nicht der Anführer einer Partei, sei sie klein oder groß, der in der öffentlichen Wahrnehmung als einer derjenigen Anführer galt, die den Kurs des Landes entscheidend bestimmen. Trotz seiner Mitgliedschaft in einer Familie mit bemerkenswerter Tradition und intensiver Beteiligung an der griechischen Geschichte war er eine zurückhaltende und besonders bescheidene Person, die keine kommunikative Prominenz suchte, die ihn zu einem "Symbol" und damit zu einem attraktiven Studienobjekt machen würde.

Darüber hinaus war Janetakis auch ein Mann des Geistes und der Kultur, der sich schon vor seinem Eintritt in die Politik mit schwierigen Themen befasste, angetrieben von einem grundlegenden Bedürfnis nach Kohärenz zwischen intellektueller Erkundung und Handeln und immer auf der Suche nach der Darstellung des kulturellen Gesichts Griechenlands mit Bewusstsein, Bescheidenheit und Ruhe, auf natürliche, spontane und daher überzeugende Weise. In gewisser Weise meidet er sorgfältig und systematisch die Exzesse, die die intellektuelle Tradition des Ortes entwerten. In vielerlei Hinsicht war er also ein besonderer Fall und als solcher wird er in dieser vorliegenden Arbeit untersucht. Wir sind uns bewusst, dass wir die Ausnahme, nicht die Regel, bewerten, aber gleichzeitig sind wir überzeugt, dass diese Kreativität und Selbstreflexion nicht nur Janis Janetakis betrifft, denn durch ihn repräsentiert er viele Menschen dieses Landes.

aus der Einleitung von Angelos Delivorias und Evanthi Chatzivasileiou