Alexandros Delmouzos ist eine führende Figur auf dem Gebiet der Bildungsreform, ein prominentes Mitglied der "Triade" der Bildungsreformer zusammen mit Dimitris Glinos und Manolis Triantafyllidis.

Die Frage der griechischen Sprache und ihrer institutionellen Anerkennung in griechischen Schulen ist untrennbar mit allen wichtigen historischen Fragen verbunden: dem Inhalt der griechischen nationalen Identität, der Frage der Modernisierung, der technologisch/wissenschaftlichen Entwicklung, der sozio-politischen Rekonstruktion, der ideologischen Ausrichtung des griechischen Nationalstaates, insbesondere nach dem Zusammenbruch der "Großen Idee" und der Konfrontation mit linken Ideen.

Durch welches ideologische und philosophische Prisma hat Alexandros Delmouzos diese Fragen angegangen? Wie hat er versucht, den Begriff der Nation zu definieren? Wie hat er die Forderung nach Modernisierung aufgegriffen? Wie viel Gewicht hat er der deutschen Unterscheidung zwischen Kultur und Zivilisation beigemessen? Hat seine ideologische Verhärtung während der Zwischenkriegszeit, angesichts interner Konflikte und der Spaltung der Bildungsgesellschaft, einen konservativen Rückzug oder eine Fortsetzung stabiler ideologischer Tendenzen dargestellt? Welche Grenzen hat er "fremden" Einflüssen auf einheimische Wahrnehmungen gesetzt und wo hat er die griechische "Authentizität" verortet? Letztendlich, wonach hat er als einzige stabile Quelle der Bedeutung in der fließenden und unsicheren Welt der Moderne gesucht?

Diese Studie versucht, diese Fragen zu beantworten, indem sie den Fall von Alexandros Delmouzos in den breiteren europäischen und griechischen Kontext stellt. In erheblichem Maße von der bestehenden Literatur abweichend, betont sie Delmouzos' grundsätzlich konservative und nationalistische Ausrichtung. In seiner ideologischen Identität waren radikaler Liberalismus und sogar Sozialismus lediglich zufällige Elemente, "Gelegenheitsflaggen" oder Inspirationsquellen. Gleichzeitig nutzt diese Studie den Fall Delmouzos als Prisma, um sich dem zeitgenössischen griechischen intellektuellen Denken - einschließlich Glinos, Theotokas, Kanellopoulos und anderen - anzunähern, um zum Verständnis der Faktoren beizutragen, die den griechischen Fall daran hinderten, die Verschmelzung von Form und Substanz in der Ideologie des politischen Liberalismus zu erreichen, während sie durch Hellenophilie im Gegenteil die Hegemonie des nationalistischen Konservatismus gewährleistete.