"Blasphemie bedeutet, dem Gemeinsamen zurückzugeben, was im Bereich des Heiligen getrennt wurde." Diese Definition bildet den Mythos von Ariadne, der den Leser auf eine Reise durch die neun kurzen Prosastücke führt, die erfolgreich zwischen philosophischem Schreiben und Literatur navigieren, in denen Agamben die dringendsten und aktuellen Punkte seines Denkens gesammelt hat. Von der Theorie des Subjekts, reformuliert als tiefe Beziehung zwischen Genie und Ego, bis hin zum Problem der messianischen Zeit, wie es in spezifischen Formen und Erfahrungen präsentiert wird. Von der Parodie als Modell der Literatur bis zur Magie als Regel der Ethik. Von der Theorie des Verlangens bis zur Theorie des Gestus und des Ausdrucks. Bis hin zum längsten Text, der den Titel der Sammlung trägt, wo Blasphemie als politische Pflicht unserer Zeit offenbart wird. Und genauso wie Blasphemie ein Akt des Widerstands gegen jede Form der Kopplung darstellt, findet der Autor in diesem Buch eine neue Art des Denkens, eine neue Klarheit, die die Trennung zwischen Philosophie und Literatur ablehnt.