"Ich beschloss, ihm zu glauben, in dem Wissen, dass der Schaden irreparabel sein würde. Daniel, über den Bartisch gebeugt, erzählte die Einzelheiten eines verstörenden Falls. Ich erinnere mich, wie seine Worte langsam aus seinem Mund fielen, die Überraschung, die sie verursachten, nicht nur weil das, was er sagte, mit Borches zu tun hatte, sondern auch weil sie nicht seiner üblichen Zurückhaltung ähnelten: 'Borches ist eine Fiktion, eine kollektive Schöpfung... selbst Kodama wusste all die Jahre nicht, dass der Autor Borches nichts weiter als ein Konstrukt war, basierend auf einer Vereinbarung, die bis zu seinem Tod in Kraft blieb'."

In starkem Maße auf einige der archetypischen Geschichten von Borches zurückgreifend, wagt sich der argentinische Gastón Fiorde auch in einen Roman, der elegant zwischen philologischem Pseudo-Essay und metaphysischem Thriller balanciert. Der Ausgangspunkt ist die skandalöse Vermutung, dass diese bedeutende Persönlichkeit, von allen als einer der größten Denker und Prosaschriftsteller des 20. Jahrhunderts anerkannt, nichts weiter als eine Konstruktion der berühmten "Sur"-Magazingruppe war, ein untalentierter Schriftsteller, der einfach die Geschichten und Gedichte der Gruppe unter dem Namen Jorge Luis Borches unterschrieb. Subtiler Humor, "detektivische" Wendungen und unglaubliche Erzählkunst... Kühnheit!