Es sind zwanzig Jahre seit dem Tod von George Ioannou vergangen. Bisher hat das Ereignis nicht die notwendige Aufmerksamkeit erhalten, wie die Gleichgültigkeit der meisten Zeitungen zeigt, die ihre Seiten nach den Buchbedingungen unserer literarischen Börse gestalten. Der Grund ist offensichtlich. "Ioannou verkauft sich nicht", erklärte ein Verleger, der dem Bestseller-Literaturgenre verfallen ist. Und doch war Ioannou bis zu seinem Tod der "verkäuflichste" der Prosaschriftsteller seiner Zeit. [...] Der Grund, warum Ioannou einer unserer besten Prosaschriftsteller ist, wurde von der Kritik überzeugend erklärt. Zusammenfassend könnte man sagen, dass sein Werk neben der Lebendigkeit, mit der es das menschliche Schicksal darstellt, auch ein Wendepunkt für unsere Prosa ist. Und das liegt daran, dass seine Schreibweise mit ihrer eigentümlichen und entscheidenden Formulierung eine tiefgreifende Modernisierung darstellt; eine Konvergenz, fügen wir hinzu, mit den wesentlichsten zeitgenössischen Ausdrucksformen der westlichen Prosa, die entscheidend zur Erneuerung unserer Prosa beigetragen haben. Was in Ioannous Fall einzigartig ist, ist, dass diese Modernisierung endogen war; dass Ioannou dies erreicht hat, indem er nicht wie fast immer in unserer Literatur in einen Dialog mit seinen zeitgenössischen westlichen Suchen getreten ist, sondern indem er die vitalsten Elemente der modernen griechischen Prosa im Laufe der Zeit drastisch komponiert und verschmilzt. [...]
(aus dem Vorwort von Nasos Vagenas)