Kollektivausgabe der Gedichte von Titos Patrikios, Band II (1959-2017).

ERINNERUNG AUS ATHEN

Terrassen mit gesprungenen maltesischen Fliesen
saugen den Regen auf, niedrige Wäschekammern
Töpfe mit alten Hüten und Stapel von Zeitschriften
Bronzehähne, geschmolzene Seife der Wäsche
Holztreppen mit einem Eimer gewaschen und Treppen
Eiserne Außentreppen wie aufrechte nackte Muscheln.
Und als sie rennend hinaufstiegen
Thekla Theodora Theoni
enthüllten sie bei jedem Schritt ein Stück ihrer Haut.
Thekla Theodora Theoni
mit den beweglichen Scharnieren ihrer verschwitzten Achselhöhle
das umgedrehte Delta unter dem Rock
und das wellige Omega
gekrönt mit der Schleife der Schürze.

DIE GEWALT

Ich versuche, die Dinge
bei ihrem Namen zu nennen
und gelegentlich stoße ich dabei auf
neue Schwierigkeiten.
Zum Beispiel, um Gewalt zu sagen, Gewalt,
nicht friedlicher Eingriff
die Gewalt der Reichen und Mächtigen,
noch unvermeidliche Extreme
die Gewalt der Armen und Unterdrückten.
Ich bin beunruhigt über die Veränderungen
dessen, was wir die Notwendigkeit der Geschichte nennen
die Umkehrungen in den Bewegungen der Politiker
die unzähligen Analysen der Publizisten
aber vor allem bin ich verstrickt
in meine eigenen Interpretationen und Schuld.
Ich möchte jetzt offen sagen
dass ich jede, wer es auch sein mag, Gewalt verabscheue.