[...] Es ist daher natürlich, dass mit der einzigen Ausnahme von Frauen kein anderes Wesen in der Geschichte der Zivilisation die Phantasie der Künstler so sehr angeregt hat wie der Teufel. Das verkörperte Böse nimmt viele verschiedene Formen an: Es wird zu einer Schlange, einem Frosch, einer alten Gottheit, einem Monster oder einem mythologischen Tier. Die am weitesten verbreitete Form entstand jedoch im 12. Jahrhundert: ein humanoides und behaartes Wesen mit spitzen Ohren und Ziegen- oder Pferdebeinen. Die Hörner und der lange Schwanz sind die notwendige Ergänzung.

Giotto, Bosch und Botticelli verliehen ihren Dämonen Fledermausflügel, die aus chinesischen Gemälden mit der Technik der Li Long Mien-Rollen stammen. Die Hörner und die Ziegenfüße Satans haben jedoch deutlich mediterrane Ursprünge: Pan, Dionysos und die Satyrn hatten dieselben charakteristischen Merkmale, die wiederum von paläolithischen Gottheiten entlehnt wurden. [...]