Die Agenda am 20. Februar 1933: Die Erzählung eines gewöhnlichen Tages in diesem kalten Wintermonat in Berlin, während dem in den komfortablen Salons des Reichstags ein geheimes Treffen zwischen vierundzwanzig Baronen der deutschen Industrie und hochrangigen Beamten des Nazi-Regimes stattfindet. Das Ziel ist es, "durch die Kasse zu gehen", um den Aufstieg und die Stabilisierung der Nationalsozialistischen Partei und ihres abscheulichen Anführers zu finanzieren. Wir befinden uns im "Paradies der Industrie und Finanzen", zusammen mit Krupp, Opel, Siemens, Telefunken, Agfa, IG Farben...

Am 12. März 1938: Die Annexion Österreichs steht auf der Agenda. Die aktuellen Ereignisse zeigen ein Bild motorisierter Truppen von enormer Stärke, das Bild einer modernen Version des Schicksals. Doch hinter Goebbels' offensichtlicher Propaganda verbirgt sich ein Blitzkrieg des Desasters, bei dem die Panzer aufgrund mechanischer Probleme auf österreichischen Straßen liegenbleiben... Wir sind weit entfernt vom Mythos! Die Geschichte der Hintergrundetablierung des Nazi-Regimes, eine Fusion aus Putschaktionen und schönen Worten, eine Reihe von verächtlichen Telefonanrufen und groben Drohungen, enthüllt eine völlig andere, viel weniger glorreiche Seite. Die satirische Darstellung dieser Realität ist meisterhaft. Die leidenschaftliche Erzählung ist atemberaubend. Eric Vuillards Schreibstil verleiht der Abfolge der Ereignisse die wirkliche (banale und bedauerliche) emotionale Last, die Fragilität des Moments. Der Autor möchte uns daran erinnern, dass das, was jemanden oft unbesiegbar macht, nicht die Umstände sind, sondern unsere eigene Zustimmung und die Kompromisse der Mächtigen. Denn Zerstörung ist nicht immer unausweichlich...