Am 29. Oktober 2004 unterzeichneten die Regierungschefs der Mitgliedstaaten der Europäischen Union (oder Staatschefs wie die Präsidenten der französischen und zypriotischen Republiken) in Rom den Text des "Vertrags über eine Verfassung für Europa". Der Begriff "Verfassung" wurde natürlich in der Vergangenheit manchmal theoretisch im substantiellen Sinne verwendet, um das Vorhandensein einer Reihe von Regeln zur Festlegung und Organisation der Macht der Europäischen Union und ihrer Gemeinschaften zu kennzeichnen. Darüber hinaus bezeichnete der Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften (EuGH) den Gründungsvertrag der ehemaligen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) als "verfassungsrechtliche Charta einer auf Rechtsstaatlichkeit basierenden Gesellschaft". Die offizielle Erklärung des Bestehens einer "Verfassung für Europa" und ihre Identifikation mit einem spezifischen schriftlichen Text haben jedoch eine bedeutende politische und ideologische Bedeutung. [...]