[...] "Thesaurus" von Erycius Stephanus war ein Meilenstein in der griechischen Lexikographie und hatte trotz seiner Mängel mehrere Ausgaben, wie zum Beispiel die Aufnahme von Passagen aus antiken Autoren ohne genaue Referenzen - einfach durch Nennung des Autorennamens oder des Titels ihres Werkes - und die etymologische, anstatt alphabetische, Anordnung der Einträge.
Diese genannten Mängel können jedoch den großen Wert des Werkes und seinen Beitrag zur griechischen Lexikographie nicht mindern, wenn man die Anzahl der Einträge - über hunderttausend - bedenkt, von denen viele zum ersten Mal entdeckt wurden. Dies wird noch verständlicher, wenn man bedenkt, dass zum Zeitpunkt der Zusammenstellung des "Thesaurus" ein originelles monumentales Werk vorlag und es keine standardisierten Ausgaben antiker Autoren gab. Dies bedeutete, dass Erycius Stephanus die Fragmente seines "Thesaurus" aus einigen gedruckten Quellen und zahlreichen Manuskripten sammelte, indem er alle wichtigen Städte Europas bereiste und bei Fürsten und Herrschern um finanzielle Unterstützung bat, da die Kosten für seine Arbeit hoch waren.