Führer und Herrscher kommen und gehen, aber die Demütigen und Verachteten vereinen sich und kämpfen. Straßenschlachten, Bombenanschläge, Streiks und Mobilisierungen. Geschützt von der Polizei, Arbeitsväter, im Exil lebende Gewerkschaftler, kommunistische Überzeugungen für Proklamationen und organisierte Arbeiter. Der erste Tag der Arbeit im Osmanischen Reich und der Kongress der Tabakarbeiter vor Mai '36. Die Vermacht besetzt die Stadt, Generäle verhandeln, aber die Jugend leistet Widerstand. Eine Zeitung, ein Referendum, eine Volkszählung und eine Hochzeit. Und natürlich das Pogrom von Kambel, der damit verbundene Prozess und andere Aktionen des Triptychons vor und während der Besatzung, als einige vom OPLA getötet werden.

"Die "Momente von Thessaloniki" präsentieren uns Gesichter und Ereignisse, die halb vergessen oder vollständig vergessen sind (oft bewusst aus dem Gedächtnis der Stadt durch den "siegreichen Nationalismus" gelöscht). Und doch wurden all diese und all diese hier erlebt und gelebt, auf den gleichen Straßen, in den gleichen Vierteln, im gleichen geografischen Raum, in dem wir uns heute bewegen... Wir leben in unserer historischen Gegenwart, ohne die tausenden unsichtbaren Fäden zu erkennen, die uns mit unserer Vergangenheit verbinden, nicht nur auf individueller, sondern vor allem auf sozialer Ebene... Wenn die Geschichte letztendlich etwas bieten kann, dann ist es die Integration des alltäglichen kleinen, individuellen Erlebens und der Momente, die es ausmachen, in das kollektive Erleben und Funktionieren größerer sozialer Formationen - Klassen, Nationen, Staaten. Aus dieser Perspektive bieten die Momente von Thessaloniki sich für weiterführende Reflexionen an, was ihre Lektüre noch interessanter macht."

Aus dem Vorwort von Giorgos Leontiadis