In seiner langen Karriere hat sich Irvin Yalom damit beschäftigt, das Leben anderer zu erforschen. In seiner Autobiografie "Das war das Leben? Nochmal!: Erinnerungen eines Psychiaters", auf die wir schon einige Zeit gewartet haben, richtet er seinen therapeutischen Blick auf sich selbst, untersucht die Beziehungen, die ihn geprägt haben, und skizziert seine bahnbrechende Arbeit, für die er berühmt wurde.

Als Kind russisch-jüdischer Einwanderer wuchs Yalom in einem Arbeiterquartier in Washington auf. Um sich von seinen Grenzen zu befreien, entschied er sich, Arzt zu werden. Sein Fortschritt war beeindruckend: Yalom teilt mit den Lesern seinen Start an der Harvard Medical School, mitten im kulturellen Aufbruch und den Turbulenzen der 1960er Jahre, seine Hinwendung zum Schreiben literarischer Werke, um die menschliche Seele tiefer zu erforschen, und seine Entwicklung zum weltberühmten Autor.

In seiner Autobiografie begleiten wir auch Yaloms Entwicklung seines wegweisenden Ansatzes zur Gruppenpsychotherapie und wie er zum bedeutendsten zeitgenössischen existenziellen Psychotherapeuten wurde, indem er aus der Weisheit großer Denker der Geschichte schöpfte. Wir entdecken die Inspiration hinter seinen Büchern, die von internationalen Lesern geliebt werden, wie "Der Schopenhauer-Kur" und "Und Nietzsche weinte", wo die Verschmelzung von Psychologie und Philosophie zu einem neuen offenbarenden Verständnis der menschlichen Verfassung führte. Indem er die Geschichten seiner denkwürdigsten Patienten mit Erzählungen über persönliche Lieben, Lektüren, Abenteuer, Enttäuschungen, familiäre Momente und berufliche Erfolge verwebt, öffnet das Buch "Das war das Leben? Nochmal!: Erinnerungen eines Psychiaters" ein Fenster in Yaloms Familienleben, seine wissenschaftliche und therapeutische Reise und das Schreiben der Bücher, die ihn etablierten.

In diesem, seinem letzten Buch, schöpft Yalom Weisheit aus einem Zitat von Charles Dickens: "Je näher ich dem Ende komme, desto enger schließt sich der Kreis und ich komme immer näher zum Anfang." Er kehrt zu dem Punkt zurück, von dem er gestartet ist, und lädt uns ein, unseren eigenen Ausgangspunkt zu untersuchen und bietet uns vielleicht sein größtes Geschenk für die Leser.

Für griechische Leser hat das Buch besonderes Interesse: Yalom widmet zwei Kapitel Griechenland und beschreibt ausführlich seine Besuche in dem Land, in dem die meisten seiner Leser weltweit leben.