Die Gründung des modernen griechischen Staates Ende der 1820er Jahre nach vier Jahrhunderten osmanischer Herrschaft markiert eine entscheidende Entwicklung in der langen Geschichte der griechischen Nation. Sowohl sozial als auch kulturell nahm der Staat eine klare Ausrichtung auf den städtischen Fortschritt an. Neue Städte wurden gebaut und ältere wurden radikal verändert. Wie zu erwarten war, basierte die Architektur des 19. Jahrhunderts in Griechenland auf dem europäischen Klassizismus, da die europäische Kultur im Allgemeinen eine wichtige Rolle im Leben des jungen Staates spielte. Am wichtigsten ist jedoch, dass diese Architektur im Schatten ihrer großartigen Vorbilder entwickelt wurde, nämlich den Denkmälern des antiken Athen und der Akropolis.
Das Ergebnis war einzigartig: eine neoklassische Architektur von außergewöhnlicher Qualität und dauerhafter Anwendung.
Neben Athen folgten eine Vielzahl von Städten und Ortschaften in verschiedenen Teilen Griechenlands dem oben genannten architektonischen Trend entweder in Form des Neoklassizismus oder des Späthistorismus. So sah die städtische Bauumgebung in Griechenland bis zum frühen 20. Jahrhundert aus, mit bemerkenswerten Gebäuden, sowohl architektonisch als auch künstlerisch, die heute ein intensives und wachsendes Interesse auf sich ziehen.