Beginn, Schöpfung und Befehl sind in der westlichen Kultur direkt miteinander verbunden. Der Beginn, der Ursprung, ist bereits ein Befehl, der Start ist immer der Anfang - der "Herrscher" -, der regiert und befehligt. Dies gilt sowohl in der Theologie, wo Gott nicht nur die Welt erschafft, sondern sie auch regiert und durch kontinuierliche Schöpfung weiterhin regiert, als auch in der philosophischen und politischen Tradition, wo Beginn und Schöpfung, Befehl und Wille gemeinsam einen strategischen Mechanismus formen, ohne den die Struktur unserer Gesellschaft zusammenbrechen würde.

Die Texte des italienischen Philosophen Giorgio Agamben, die in diesem Band präsentiert werden, versuchen, diesen Mechanismus durch eine archäologische Erforschung der Begriffe Arbeit, Schöpfung, Befehl und Wille aufzudecken. Der Grund des Beginns wird auf verschiedene Weise durchquert und erforscht, basierend auf der Suche nach einer anarchischen Fluchtroute. Anarchie erscheint als das geheime Zentrum der Macht, etwas, das ans Licht gebracht werden muss, um einen Gedanken zu ermöglichen, der sowohl den Beginn als auch den Befehl dieser Macht ablehnt.