Das allgemeine Problem, die leitende Idee, die den Essays, die eine so große Bandbreite haben, irgendwie Kohärenz verleiht, ist die Idee der Moderne. Aus soziologischer Sicht ist ein wesentliches Merkmal der Moderne die weitreichende Differenzierung von sozialen Formationen in separate institutionelle Räume (ökonomisch, politisch, sozial, kulturell), die jeweils ihre eigene Dynamik, Logik und Werte haben. Die Art und Weise, wie differenzierte institutionelle Räume miteinander verbunden sind, führt zu verschiedenen Arten von modernen Gesellschaften und verschiedenen Arten von Modernisierungen.
Basierend auf der oben genannten Konzeptualisierung argumentiert N. Mouzelis, dass jeder Versuch, einen Raum über andere zu dominieren, jeder Versuch, die Werte und die spezifische Logik eines Raumes durch jemand anderen abzuschaffen, dysfunktionale Folgen für die Gesellschaft als Ganzes hat: es führt zu Statismus/Partokratie, Korporatismus, Theokratie, etc. Daher sollte das stabile Gleichgewicht zwischen dem ökonomischen Raum (wo die Werte von Produktivität/Wettbewerbsfähigkeit dominieren), dem politischen Raum (Werte von Solidarität/Zusammenhalt) und dem kulturellen Raum (Werte von Selbstverwirklichung und Respekt für Vielfalt) die Vision progressiver Kräfte in der Ära der späten Moderne sein.
Der Band enthält Artikel, die der Autor in den letzten zwei Jahrzehnten hauptsächlich in Vima tis Kyriakis veröffentlicht hat. Er ist in sechs Teile gegliedert: innenpolitische Strukturen und Entwicklungen, Außenpolitik, internationale Themen, Fragen der Modernisierung, Gesellschaft-Kultur-Lebensstile, Theorie.