Am Tag von Barack Obamas Amtseinführung lässt sich ein mysteriöser Milliardär in den "Gärten" nieder, einer märchenhaften, geschützten Nachbarschaft in Greenwich Village. Die Bewohner betrachten diesen exzentrischen Neuling und seine Familie mit Neugierde. Neben seinem eigenartigen Namen, dem seltsamen Akzent und einer unbestreitbaren Aura der Bedrohung hat Nero Golden seine drei Söhne mitgebracht: den brillanten, aber agoraphobischen und alkoholabhängigen Petia; Apu, den flamboyanten Künstler, unersättlich in sexuellen und spirituellen Begierden, dessen Ruhm sich über zwanzig Blocks erstreckt; und D, das zweiundzwanzigjährige Nesthäkchen der Familie, der ein explosives Geheimnis verbirgt. Es gibt keine Mutter oder Ehefrau. Zumindest bis Vasilisa auftaucht, eine zarte russische Immigrantin, die das doppelte Alter von Nero hat und seine Königin wird, eine Königin, die einen Erben braucht.

Unser Führer in die Welt der Goldens ist ihr Nachbar René, ein ehrgeiziger junger Filmemacher, der Material sammelt, um einen Film über die Goldens zu machen. Er verfällt ihrem Charme und verstrickt sich unweigerlich in ihre Streitereien, Untreue und ja, ihre Verbrechen. In der Zwischenzeit startet wie ein schlechter Witz eine böse Figur, die einem Comicbuch entsprungen zu sein scheint, eine groteske Präsidentschaftskampagne, die ganz New York City durcheinanderbringt.

Vor dem Hintergrund der heutigen amerikanischen Kultur und Politik markiert "Das goldene Haus" die triumphale und fesselnde Rückkehr Rushdies zum Realismus. Es ist eine kraftvolle und zeitgemäße Geschichte, erzählt mit der Kühnheit und Meisterschaft, die das Werk des berühmten Autors immer auszeichnen.