Die Studie versucht, die Faktoren zu erforschen und hervorzuheben, die in Patras in den Jahren 1835-1922 soziale Fürsorge ermöglichten. Dies ist eine besonders wichtige Periode in der modernen griechischen Geschichte, in der der griechische Staat entstand und sich entwickelte. Darüber hinaus war diese Zeit für die Geschichte von Patras bedeutend, da sie eng mit der Transformation von Patras von einer zerstörten postrevolutionären Stadt in eines der wichtigsten städtischen Zentren des Königreichs verbunden ist.

Die Untersuchung zur sozialen Fürsorge in der Hauptstadt Achaia in den Jahren 1835-1922 ergab einen Mangel an organisierter Sozialpolitik seitens des Staates und folglich eine begrenzte Bereitstellung von Wohlfahrt für griechische Bürger durch die Regierung. Im Gegenteil wurde eine Übertragung eines großen Teils dieser spezifischen staatlichen Verantwortlichkeiten auf die Gemeinden des griechischen Königreichs festgestellt. Daher richtete sich unser Forschungsfeld auf die kommunalen Behörden der Stadt.

Das Interesse an der Gemeinde Patras wurde durch das Fehlen von eingehenden Untersuchungen zur Gemeinde im Allgemeinen und ihrer Sozialpolitik im Besonderen diktiert. Ein miteinander verbundenes Element mit der sozialen Fürsorge, die von der Gemeinde Patras in den Jahren 1835-1922 ausgeübt wurde, durch die sie ihre eigene Sozialpolitik in der Stadt umsetzen wollte, nämlich eine eigene Wohlfahrtsstadt für ihre Bürger zu schaffen, waren die Räume, in denen diese Politik verwirklicht wurde. Dazu gehören die öffentlichen Einrichtungen (Säuglingsasyl, Krankenhaus, Armenhaus), die Wohlfahrts- und Gesundheitsdienste für ihre Begünstigten bereitstellten.