Der vorliegende Band ist ein erster Versuch der Koexistenz von griechischen Folkloristen mit ihren türkischen Kollegen. Die Texte beziehen sich auf die Rolle der Volkskunde bei der Gestaltung des nationalen Bewusstseins in den beiden Ländern, die Verwendung von Adjektiven, traditionelle Musik zur kulturellen Homogenisierung und die Umwandlung der vielen nationalen Gruppen der Türkischen Republik (1923) in einen nationalen türkischen Staat. Weitere Themen sind die religiöse Gruppe der Aleviten als Indikator für den Grad der politischen Reife in der modernen Türkei, die Erforschung von Musik als Punkt kreativer Begegnung kultureller Kredite, Karagiozis als fruchtbares Feld für die Erforschung gemeinsamer kultureller Elemente auf dem Balkan, die Suche nach der Erinnerung an das Andere in den Erzählungen griechischer Flüchtlinge nach 1923, die Darstellung der Muslime in der Literatur sowie gemeinsame erzählerische Motive in den Märchen von Griechen und Türken. Das Buch ist ein weiterer Schritt, unter den in den letzten Jahren unternommenen Schritten, um die Annäherung und besseres Verständnis der beiden Völker durch die Erforschung und Hervorhebung all dessen, was uns vereint, zu fördern.