Was ist eine Religion ohne einen einzigen Gott, ohne eine Kirche, ohne Klerus, ohne Doktrin und "Glauben", ohne das Versprechen der Unsterblichkeit? Das Bild der offiziellen Religion der alten Griechen zu skizzieren bedeutet, dass man bei dem Versuch, diese Frage zu beantworten, über die Natur des Glaubens in dieser Art von Transaktion mit dem Göttlichen nachdenkt, über die Beziehung der Gläubigen zu ihren Göttern, über die streng definierte Position, die der Einzelne in der gesamten Organisation des Heiligen einnimmt.

Das religiöse Element, wie es in den Institutionen der Stadt involviert ist, erscheint konsequent auf das irdische Leben ausgerichtet: sein Ziel ist es, den Bürgern ein rein menschliches Dasein in dieser Welt zu garantieren und nicht ihre Rettung in der anderen Welt zu sichern.

Was die Religion außerhalb ihres Bereichs lässt und was von Bewegungen marginal und häretisch behandelt wird, wird von der Philosophie übernommen: die Entwicklung des Konzepts des Transzendenten, die Betrachtung über die Natur und das Schicksal der Seele, die Suche nach einer Vereinigung des Menschen mit Gott durch die Reinigung der Seele von allem, was dem Göttlichen fremd ist.