Diese Aufsätze untersuchen ein globales religiöses Material, indem sie einerseits versuchen, es durch systematischen kulturellen Vergleich zu verstehen, und andererseits versuchen, es in einen makrohistorischen Rahmen zu integrieren, der die Besonderheiten religiöser Phänomene oder ihre Abhängigkeit vom größeren Kontinuum der menschlichen Zivilisation nicht ignoriert. In einer weniger theoretischen Weise als in Studien zum Heiligen und auf einer niedrigeren Abstraktionsebene, die stärker den greifbaren Besonderheiten der diskutierten Formen verpflichtet ist, präsentieren diese Ansätze konsequent eine Theorie der Religion - oder genauer gesagt, eine Anthropologie des Heiligen - als Teil einer noch breiteren Kultur- oder Geschichtsphilosophie.
Religion und die Phänomene, die unter ihre Zuständigkeit fallen, erscheinen in den Blickwinkeln der akademischen Religionswissenschaft, der Sozialanthropologie, der Psychologie oder Psychoanalyse, der Linguistik oder der Geschichte sehr unterschiedlich - und dies wirft unweigerlich die Frage auf: Gibt es etwas, das all diese Ansätze durchdringt, ohne von einem von ihnen erschöpft zu werden, das als das Wesen der Sache selbst in ihrer vorwissenschaftlichen Natur zugeschrieben werden könnte? Zumindest im theoretischen Leben müssen wir jede Illusion von Unmittelbarkeit aufgeben: Angesichts der Verzerrungen wissenschaftlicher Einseitigkeit ist das einzige, was wir dagegenstellen können, andere, so viele wie möglich, Perspektiven "Verzerrungen", so dass wir durch ihre kontinuierliche Vermittlung zu ständig erweiterten Verständnissen geführt werden.