Die Ermordung von Kapodistrias bleibt eine offene Wunde in der Geschichte des neuen griechischen Staates, obwohl seitdem zwei Jahrhunderte vergangen sind. Es gibt viele Interpretationen, noch mehr Verschwörungstheorien, die ein Ereignis umgeben, das längst Fragen für das moderne Griechenland auf dem Weg zum Meilenstein von 200 Jahren seit dem griechischen Aufstand von 1821 aufwerfen sollte.

"Hinweis zur Ermordung von Kapodistrias" ist das Zeugnis eines Augenzeugen, eines treuen Freundes und Verteidigers des Gouverneurs, eines russischen Philhellenen, der sich mitten in der griechischen Geschichte befand und nach einigen Jahren aufzeichnete, was er an diesem schicksalhaften Tag für das Hellenentum erlebte.

Alexei Raiko, Sohn von Nikolai Raiko, hat die Erinnerungen seines Vaters aufgezeichnet und sie der bedeutenden russischen Zeitschrift Russian Archive vorgelegt, die 1866 veröffentlicht wurde.

Nikolai Raikos Zeugnis ist besonders wichtig, um nicht nur das Ereignis selbst, sondern auch den politischen Kontext der Zeit zu verstehen. Es hilft uns, die politischen Intrigen sowohl der Griechen als auch der Vertreter der großen unterstützenden Mächte zu verstehen, den tödlichen Kampf zwischen Alt und Neu zu sehen und den bedeutenden Modernisierungsschritt für den neuen griechischen Staat in seinen Anfangsphasen zu begreifen.

Der Autor beschreibt nicht nur einfach die Ereignisse, sondern enthüllt auch die Rolle verschiedener Protagonisten und gibt auch wertende Urteile ab. Trotz ihres subjektiven Charakters helfen uns diese Urteile, sowohl die Erzählung als auch die Ergänzungen von Raiko besser zu verstehen.