Vor dem Ausbruch des Krieges lebten mehr als 50.000 Juden in Thessaloniki. Die italienische Präsenz in der Stadt war konstant, dank des Kontakts zwischen Italienern und mehreren Juden, die ihre italienische Staatsbürgerschaft behielten. Diese langjährige Beziehung wurde 1938 durch die Umsetzung rassistischer Gesetze in Italien erschüttert, die Juden aus dem öffentlichen Leben vertrieben.

Der erste Teil des Buches untersucht die Beziehung zwischen Italienern und einem Teil der jüdischen Gemeinschaft in den Jahren vor dem Krieg. Die Chronik der Verfolgung der Juden von Thessaloniki durch die Nazis und ihre Deportation nach Auschwitz ab März 1943 wird mit Verweisen hauptsächlich aus italienischen Archiven präsentiert, während die zwiespältigen Handlungen italienischer Diplomaten zur Rettung einiger von ihnen analysiert werden. Der Prozess der Überführung von etwa 350 Juden nach Athen und ihre vorübergehende Rettung, von denen einige in letzter Minute die italienische Staatsbürgerschaft erhielten, wird im Licht neuer Beweise untersucht. Gibt es "Helden" in dieser Geschichte, wie Konsul Zamponi, oder gibt es Schatten in ihrem Handeln? Können ein paar "gute" Taten zwanzig Jahre Faschismus und die Verfolgung von Juden auslöschen?
Der zweite Teil des Buches erzählt die Geschichten von zehn jüdischen Schülern aus Thessaloniki und einem "Gerechten unter den Völkern", dem Anwalt Dimitris Spiliakos. Während der Besatzung war der Besuch jüdischer Schüler in italienischen Schulen wie dem Umberto Primo Gymnasium-Lyzeum von den Italienern verboten. Nur wenige schafften es, als "privat ausgebildete" an den Abschlussprüfungen von 1941 und 1942 teilzunehmen. Einige der Kinder folgten dem gemeinsamen Schicksal der Juden und gingen in den Krematorien von Auschwitz-Birkenau verloren. Einer von ihnen schaffte es zu überleben, und seine Aussage ist schockierend. Einige Schüler wurden dank der Hilfe griechischer christlicher Freunde gerettet.
Zusammen geben alle Geschichten Namen und Gesichter von Menschen, die verfolgt und in vielen Fällen ermordet wurden. Sie sind nicht nur Teil einer makabren Statistik oder einer Vielzahl von Zahlen. Es sind Menschen mit Fleisch und Knochen, in jungen Jahren, und sie haben Namen: Esther, die drei jungen Albertos, Laelita, Daniel, Lydia, Claudio, Giovanni und die kleine Bianca. Sie waren alle Kinder von Thessaloniki, dies war ihre Stadt und dies war ihre Heimat.