Am 22. Februar 1944 wurden 650 Menschen in zwölf Güterzügen nach Auschwitz geschickt. Nur Primo Levi und zwei weitere überlebten, nachdem sie dort ein Jahr lang geblieben waren, bevor sie im Januar 1945 von der russischen Armee befreit wurden.

Im Lager beobachtet Levi alles, erinnert sich an alles, erzählt alles: das Gedränge in den Baracken; die Kameraden, die morgens hungernd und frierend tote Körper entdeckten; die Demütigungen und die tägliche Arbeit unter den Schlägen der "Kapos"; die regelmäßigen "Selektionen", bei denen die Kranken von den Gesunden unterschieden wurden, um in den Tod geschickt zu werden; die Hinrichtungen zum Beispiel; die Züge voller Juden und Zigeuner, die bei ihrer Ankunft in die Krematorien gebracht wurden...

Und doch wird diese Erzählung von der beeindruckendsten Würde beherrscht; kein Ausdruck des Hasses, keine Übertreibung, keine Ausbeutung des persönlichen Leidens, sondern eine moralische Reflexion über den Schmerz, erhoben durch eine Vision des Lebens.

"Ist das ein Mensch", geschrieben 1947, gilt als eines der Meisterwerke der Weltliteratur über das Thema Konzentrationslager und als eine der ergreifendsten Zeugnisse unserer Zeit. In Italien wird es seit den 1960er Jahren in Schulen unterrichtet.

Die Ausgabe enthält einen Anhang mit einem Interview von Primo Levi mit Philip Roth ("La Stampa", 26.-27. November 1986), einen Text von Primo Levi, "Das schwarze Loch von Auschwitz: Ein Kampf gegen deutsche Historiker", veröffentlicht in der Zeitung "La Stampa", 22. Januar 1987, einen Text von Claudio Magris, "Epos und Roman bei Primo Levi", veröffentlicht in der Zeitung "Il Corriere della Sera", 13. Juni 1982, und eine ausführliche Biografie.

Rezensionen:

"Mit der moralischen Stärke und intellektuellen Ausgewogenheit eines Titanen des 20. Jahrhunderts hat dieser kleine, akribische, ruhige Chemiker die Aufgabe übernommen, die Welt beharrlich an das deutsche Inferno auf Erden zu erinnern, darüber systematisch nachzudenken und es zu reflektieren und es dann in einer verständlichen, klaren und bescheidenen Prosa darzustellen."
(Philip Roth)

"Durch den Schlamm werden die Schläge ohne Wut ertragen, und durch diese einzigartige Demütigung hat Levi ein unvergleichliches Kunstwerk geschaffen."
(Paul Bailey)

"Einer der besten italienischen Schriftsteller... Einer der wenigen, die den Holocaust überlebt haben und über seine Erfahrungen mit sanfter Stimme sprechen."
(The Guardian)