Dieses Buch richtet sich an alle, die sich für das Phänomen der sprachlichen Vielfalt im schulischen Umfeld (in speziellen und regulären Klassen) interessieren und schlägt bestimmte Ansätze für deren pädagogische Behandlung vor, basierend auf internationaler Forschung und Erfahrung.

Unsere grundlegende Annahme ist die Akzeptanz der Ansicht, dass Sozialisation und Lernen durch zwei Sprachen nicht nur machbar, sondern auch auf kognitiver, sprachlicher und emotionaler Ebene vorteilhaft sind. Darüber hinaus vertreten wir die Ansicht, dass die pädagogische Unterstützung zweisprachiger Kinder nicht darauf beschränkt sein darf, die neue Sprache in separaten Klassen nach ihrem Eintritt in das Bildungssystem zu unterrichten, sondern in regulären Klassen fortgesetzt werden muss und kann: Dort erleben diese Kinder anspruchsvolle Bedingungen für das Lernen, während sie sowohl sprachliche als auch akademische Ziele erreichen wollen. Schließlich argumentieren wir, dass die für den erfolgreichen akademischen Fortschritt zweisprachiger Schüler geeigneten Unterrichtsansätze gleichermaßen effektiv und pädagogisch sinnvoll für alle Schüler sind. Daher können sie als umfassender pädagogischer Vorschlag für die inhärente Lernheterogenität der regulären Klasse übernommen werden.

Linguistische und kulturelle Vielfalt in der Schule stellt in der Tat eine Herausforderung für Pädagogen dar. Unserer Meinung nach ist es jedoch eine Herausforderung-Einladung, über ihre pädagogischen Praktiken nachzudenken, sie zu hinterfragen und letztendlich neu zu gestalten.