Wir leben in einer Welt, die um jeden Preis nach Glück strebt. Glücklich sein ist nicht nur für viele von uns ein Lebensziel geworden, sondern auch ein Recht und eine Verpflichtung, eine andere Version des amerikanischen Traums - wer würde schon behaupten wollen, unglücklich sein zu wollen und zu bleiben? Als Verbündete bei der Verfolgung dieses erstrebten Ziels entstand Ende der 90er Jahre eine neue Wissenschaft: die Positive Psychologie, mit ihren Ärzten, ihren selbsternannten Wissenschaftlern und ihren Gurus, die an Ihrer Seite stehen, um Ihnen beizubringen, wie man glücklich sein kann. Mit ihrer freundlichen, aber strengen Hilfe werden Sie lernen, negative und unproduktive Emotionen zu überwinden und stattdessen Freude und Positivität zu entwickeln. Und wenn Sie scheitern... können Sie nicht scheitern. Sie dürfen nicht scheitern, Sie sind dazu verurteilt, für Ihr eigenes Wohl erfolgreich zu sein. Aber wenn Sie scheitern, tragen Sie ausschließlich die Last des Fehlers oder der Verantwortung und haben einen Mangel an Willenskraft oder Fleiß gezeigt - und sicherlich nicht die Gesellschaft.

Hier geht es jedoch nicht um einen neuen Trick, der uns einmal mehr überzeugen soll, dass Reichtum und Überfluss, Erfolg und Misserfolg, Gesundheit und Krankheit ausschließlich unsere Verantwortung sind;

Und erweitert die sogenannte Wissenschaft des Glücks nicht den Bereich des Konsums auf unsere innere Welt und verwandelt Emotionen in gewöhnliche Waren?

In diesem Buch zeichnen Edgar Cabanas und Eva Illouz mit einem lebendigen Diskurs die Ursprünge dieser neuen "Wissenschaft" nach und erforschen die Folgen eines der besorgniserregendsten Phänomene zu Beginn unseres Jahrhunderts.