Die Wirtschaftskrise erneuert die grundlegenden Konzepte des Staates, der Politik, der Verfassung, der Souveränität, der europäischen Integration, des Notstands und des öffentlichen Interesses. Wissenschaftliche Grundlagen, interpretative Vorurteile oder politische Doktrinen, die als selbstverständlich und nicht verhandelbar galten, erweisen sich zunehmend als veraltet und unzureichend, um zu erklären, was nach dem Ausbruch der Krise in Europa und der Welt insgesamt geschieht. Die Krise hat die institutionellen und politischen Sackgassen des europäischen Projekts aufgezeigt und die mehrstufigen Mängel der Architektur der Union offenbart. In Griechenland, dem sogenannten "schwarzen Schaf" der Eurozone, hat die Krise zentrale Bestandteile des nach der Diktatur funktionierenden politischen Systems umgestürzt. Die Memoranden haben nicht nur kritische Fragen der Souveränität, sondern auch die Infragestellung der regulierenden Kraft der Verfassung in den Vordergrund gerückt. Die Bipartisanship scheint zusammenzubrechen. Somit findet eine Wiederbelebung der Politik in beispiellosem Ausmaß statt.

Dieser Band ist dem Andenken an Dimitris Tatsos gewidmet, der nicht nur ein akademischer Lehrer und aktiver Politiker war, sondern auch ein Intellektueller, der beharrlich in den öffentlichen Dialog eingriff und oft dessen Agenda prägte. Griechische Kollegen, Studenten, Landsleute und Freunde widmen ihm als Tribut die Studien, die sie für ihn vorbereitet haben. Die Studien beziehen sich auf Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, politische Parteien und Europa, insbesondere in der Ära der vielfachen Krisen, die unser Land und Europa erlebt haben.

Die Beiträger des Bandes sind:
N. Alivizatos, E. Venizelos, A. Dimitropoulos, N. Kanellopoulou-Malouhou, G. Katrougalos, X. Kontiadis, I. Kriari-Katranis, A. Manitakis, P. Mantzoufas, D. Melissas, A. I.-D. Metaxas, P. Pararas, P. Pavlopoulos, F. Spyropoulos, G. Sotirelis, K. Tsoukalas, L. Tsoukalis, D. Haralambis, K. Chrysogonos.