"Kann ich eine letzte Frage stellen?", sagte Lucretius nach ein paar Minuten.
"Kannst du?", antwortete Calvin mit einem spöttischen Lächeln.
"Natürlich kann ich."
"Dann warum fragst du, ob du kannst?"
Lucretius atmete tief ein, zählte bis zehn und sagte:
"Kann ich fragen, ob du ein Junge oder ein Mädchen bist?"
"Natürlich."
"Und warum sagst du es mir nicht?", beharrte Lucretius nach einer Pause.
"Weil du nicht gefragt hast, ob ich ein Junge oder ein Mädchen bin. Du hast gefragt, ob du danach fragen kannst..."

Ein Jugendroman, der selbst für den erwachsenen Leser eine Herausforderung darstellt (wie die meisten Bücher von Carlo Frabetti), in dem ein Kind mit undefiniertem Geschlecht zusammen mit seinem Wolfshund den sympathischen Einbrecher Lucretius immobilisiert, mit dem sie eine besondere Beziehung der Einführung in scheinbar unüberwindbare Pfade der Vorstellungskraft und des Lebens entwickeln. In Calvins Welt sind die Toten lebendig. Die Verrückten sind genauso kenntnisreich wie ihre Lieblingsbücher. Diebe sind ehrlich.
Der Hund kann auch ein Wolf sein. Der Zwerg ein Riese. Was Calvin betrifft, können sie Calvin sein. Alles ist seltsam und unerwartet, fordert die Logik und Vorstellungskraft des Lesers heraus.