Jung, visionär und ehrgeizig, beginnt Willie Stark seine politische Karriere entschlossen, sich für seine bescheidenen Ursprünge zu rächen, den Menschen, den Ausgestoßenen und den Ungerecht Behandelten zu dienen und für ein anderes, fortschrittliches Amerika zu kämpfen.
Jetzt ist er der mächtige Gouverneur eines südlichen US-Bundesstaates. Überzeugt, dass reine Ideale wenig mit der harten Realität zu tun haben, kommt er zu dem Schluss, dass er, wenn er seinen Zielen treu bleiben und an der Macht bleiben will, die Korruption, die in menschlichen Beziehungen vorherrscht, nicht fürchten, sondern ausnutzen und zynisch die angemessene Manipulation von Menschen und Situationen betreiben muss.
Als sich der aristokratisch geborene Richter Montague Irwin, der den Ruf hat, unbestechlich zu sein, gegen ihn stellt, ruft Stark seinen Berater Jack Burden um Hilfe und beauftragt ihn, in der Vergangenheit des Richters zu graben: Er ist sicher, dass auch Irwin Leichen im Keller hat. Jack ist die andere zentrale Figur des Romans. Ein ehemaliger Journalist mit historischen Studien, ein hoch kultivierter Mann, beobachtet er alles als Erzähler und Augenzeuge, bleibt dabei immer distanziert. Er ist sich sowohl des Wertes des Guten als auch der Dominanz des Bösen bewusst. Er ist hin- und hergerissen zwischen seiner Bewunderung und seiner Abscheu für Stark, tief im Inneren wissend, dass er bis zum Ende nicht unbeteiligt bleiben kann und dass die Geschichte ihn ergreifen wird.
"All the King's Men" ist ein politischer Roman voller philosophischer und moralischer Fragestellungen, der die Tiefe des Denkens des Autors und die Breite seiner Bildung hervorhebt, ein Werk, das mit seiner sorgfältig ausgearbeiteten Sprache und seinem Stil beeindruckt, oft lyrisch, manchmal einfach und prägnant, aber immer kraftvoll und voller Bilder.
Eine hervorragende, eindrucksvolle Elegie über die Tragödie der menschlichen Existenz, "All the King's Men" gehört zu den großen Romanen des 20. Jahrhunderts.