Die schlimmste wirtschaftliche Rezession seit der Nachkriegszeit markierte den ideologischen Zusammenbruch des Neoliberalismus, brachte jedoch kein neues soziales Modell hervor. Die Großmächte ähneln einem Herzinfarktpatienten, der gerade aus der Intensivstation entlassen wurde und als erstes eine Zigarette anzündet: Während die reale Arbeitslosigkeit in den USA 17,5% erreicht, erreichen die Boni der goldenen Jungs astronomische Höhen.

Unabhängig von den aktuellen Schwankungen der Wirtschaft sind nach Ansicht von Petros Papakonstantinou die größten Umwälzungen noch vor uns. Wie ein Lehrlingsmagier scheitert der globale Kapitalismus daran, die enormen Kräfte der dritten technologischen Revolution - Informationstechnologie, Automatisierung, Biotechnologie - zu kontrollieren, die er entfesselt hat. Auf geopolitischer Ebene kündigt die Krise nicht nur den Bruch der Globalisierung an, sondern auch das Ende von zwei Jahrhunderten weißer planetarer Dominanz, wie symbolisch durch die tiefen Verbeugungen des ersten schwarzen Präsidenten Amerikas vor dem Kaiser von Japan und dem Führer des "kommunistischen" China angezeigt.

Ausgehend von der Unfähigkeit der Linken, politisch von der günstigen Konjunktur zu profitieren, sucht der Autor eine direkte Antwort auf die Krise, einen schmalen Weg zwischen einer Linken, die ein Spenderorgan der Sozialdemokratie ist, und einer Linken, die ein politischer Eremit ist. Gleichzeitig kehrt er zu den großen strategischen Fragen zurück, die durch den Zusammenbruch von 1989-1990 aufgeworfen wurden, und argumentiert, dass der Kommunismus nicht als Regime, sondern als Horizontlinie verstanden werden kann, die je näher wir ihr kommen, desto weiter sie sich zurückzieht, aber dennoch notwendig ist, um die Orientierung zu bewahren, besonders in Zeiten der Unruhe.

Die Veröffentlichung versucht eine zusammenhängende Betrachtung der großen Transformation, die der internationale Kapitalismus in den letzten dreißig Jahren nach dem Schock von Mai '68 und der Wirtschaftskrise der 1970er Jahre eingeleitet hat, die das keynesianische Kompromiss des "Wohlfahrtsstaates" beendete.