Ein Nachschlagewerk, das den Verlauf und die Entwicklung der Anthropologie geprägt hat.

"Wenn der Anthropologe glaubt, Geschichte zu machen, tut er das Gegenteil; und wenn er sich vorstellt, dass er es nicht tut, dann verhält er sich wie ein guter Historiker", bemerkt der führende französische Anthropologe Claude Levi-Strauss (1908-2009) in der Einleitung zur Strukturalen Anthropologie, seinem repräsentativsten Werk, das 1958 veröffentlicht wurde.

In dieser Essaysammlung skizziert Levi-Strauss das Feld der Anthropologie als Wissenschaft und präsentiert detailliert sein Modell des Strukturalismus in der anthropologischen Forschung. Er vergleicht anthropologische Perspektiven, erhebt Fragen zur Methodik und theoretischen Interpretation, reflektiert über die Position und den Beitrag der Anthropologie zu den Sozialwissenschaften - und zeigt gleichzeitig ihre Verbindung zu anderen Wissensbereichen wie Geschichte, Linguistik und Soziologie auf - und hinterfragt schließlich die Probleme, die sich durch ihre Lehre im Rahmen des universitären Studiums ergeben. Der Autor untersucht unter anderem das Konzept des Archaischen und der sozialen Struktur in der Anthropologie und analysiert anhand konkreter Beispiele Themen wie Verwandtschaft, soziale Organisation, Sprache, Kunst, Religion, Mythologie, rituelle Aktivität und symbolisches Handeln in indigenen Gesellschaften.

"Wenn man sich mit dem einsamen und eigenartigen Phänomen namens Levi-Strauss auseinandersetzen möchte, ist dieses Werk der königliche Weg, ein Pfad, der vielleicht nicht einfach ist, aber den Leser sicherlich belohnt."

(Theodoros Paradellis, "I Avgi" Zeitung, 6-12-2009)