Der Auslöser für jeden der fünf hier veröffentlichten Texte war ein Satz von Emile Cioran, der sie durchdringt: "Es gibt vorprivilegierte Momente, in denen das Bewusstsein geschärft wird, aber es gab noch nie einen solchen Mangel an Klarheit, dass der Mensch nicht auf wesentliche Probleme zugreifen kann, denn die Geschichte ist eine ewige Krise, das heißt, ein Bankrott der Naivität."

Die Themen, die ich gewählt habe, beziehen sich trotz ihrer unterschiedlichen Natur auf Probleme, die das Bewusstsein auf die einzigartige Weise schärfen, die die Kunst bietet - sei es Theater, Kino, Literatur oder die Theorie, die ich missbräuchlich als "Kommunikationstheorie" bezeichnen würde.
Was sicher ist, ist, dass sowohl Kunst als auch Theorie immer Mechanismen zur Bildung von Kultur waren, und zwar auf eine eigentümliche Weise, durch die Kultur - zumindest die kritische Kultur - die Fähigkeit hat, sich selbst zu hinterfragen und sich somit auf das zuzubewegen, was wir jedes Mal als modern bezeichnen, das heißt, als ein anderes Wort für eine Krise, die den "Bankrott der Naivität" wiederholt. [...]

Ich habe die Texte sowohl in diesem Band als auch in dem folgenden Band mit Beispielen aus der Philosophie (Nancy), dem Theater (Antigone, Sophokles und Hamlet, Shakespeare), der Literatur (Der Wahnsinn des Tages, Blanchot und Die unsichtbaren Städte, Calvino), dem Kino (Die Verachtung, Godard und Salò, Pasolini) und den kulturwissenschaftlichen Referenzen, die Kultur, die Stadt und das Wandern betreffen (Benjamin, Baudelaire, Debord) organisiert. So mische ich die Sprache zwischen Recht, Schreiben und Verlangen neu, immer auf der Suche nach der Regel, die Recht, Schreiben und Verlangen regiert.