Es ist Zeit für den dritten Band der "Patrologie". Etwa zwanzig Jahre sind vergangen seit der Veröffentlichung des zweiten Bandes. Viele Dinge sind dazwischen gekommen. Akademische Verpflichtungen, Konferenzen und Vorträge. Ich war vertieft in Studien (zwei Bände über den heiligen Johannes Chrysostomus, ein weiterer über den heiligen Kyrill von Alexandria, zusammen mit kleineren Texten). Aber vor allem war da die Ehrfurcht in Anbetracht vielfältiger und spirituell tiefgründiger kirchlicher Persönlichkeiten, in Anbetracht von Vätern und Lehrern der Kirche, Theologen, die es wagten, mit der Erleuchtung des Heiligen Geistes in die Wahrheit einzutauchen und so Lösungen und eine Perspektive auf das Leben zu bieten, wenn Häretiker Falschheit und damit Nicht-Leben und Nicht-Erlösung präsentierten.

Der Patrologe musste sich mit dem großen und dominierenden Problem der Zeit auseinandersetzen; der schockierenden Krise, die im Osten und Westen durch Fehlinterpretationen der Person unseres Herrn Jesus Christus und ihrer gefährlichen Auswirkungen verursacht wurde. Die größten Geister des fünften Jahrhunderts theologisierten neben anderen wichtigen Bestrebungen über diese Krise, und so kam die Kirche zu zwei Ökumenischen Konzilien (Ephesus, 431; Chalcedon, 451). Gleichzeitig wurde allerlei kirchlich-theologischer Diskurs gepflegt, in einer Ära, die den vorherigen nicht ähnelt und in der die Bedingungen in den verschiedenen Regionen so unterschiedlich sind, wie Konstantinopel und Rom, Kleinasien und Frankreich, der Balkan und Spanien, Ägypten und Italien, Syrien und Nordafrika, Griechenland und Armenien mit Georgien. Vor allen Autoren, den großen und den kleinen, muss der Patrologe sich verneigen, Quellen erforschen, Literatur untersuchen und in Gedanken, Denkweise und Theologie eintauchen, wo sie genau geboren werden, in den Gesichtern und historischen Umständen. Viele Schwierigkeiten mussten überwunden werden... Was wurde erreicht, was wird in den Seiten dieses Bandes angeboten? Beurteilen Sie, Leser, aber bitte mit Freundlichkeit. [...]

(aus dem Vorwort des Autors)