Palomar ist ein Mann, über den wir nichts wissen. Das Einzige, was wir über ihn erfahren, sind seine Gedanken - Gedanken, die manchmal voller Überraschung über das, was im Leben passiert, sind, manchmal herablassend und manchmal widersprüchlich und konfliktreich. Denn Herr Palomar ist wie das Namensvetter des Observatoriums. Nur Palomar beobachtet nicht nur den Himmel; er beobachtet auch die nackte Brust einer Frau, einen Sandregenpfeifer, der seine Opfer verschlingt, eine Welle, die an der Küste bricht, und ein Schaufenster mit den besten französischen Käsesorten: Er betrachtet alles, was um ihn herum geschieht, manchmal mit der Begeisterung eines Kindes und manchmal mit der Ruhe eines Weisen. Palomar ist sich nie sicher, er besitzt keine einzigartige Wahrheit und er hat keine Angst, seine Meinung zu ändern, wenn das Leben und die Welt es verlangen. Als Alter Ego von Italo Calvino ermöglicht der stille Palomar dem Autor, eines seiner besten, charmantesten und verspieltesten Bücher zu erschaffen.