Im Oktober 2016 steht der kolumbianische Regisseur Sergio Cabrera, der an einer Retrospektive seiner Filme in Barcelona teilnimmt, vor einem schwierigen persönlichen Moment: sein Vater ist gerade gestorben, seine Ehe ist in der Krise, das kolumbianische Volk hat die Friedensabkommen abgelehnt, die den Weg für das Ende eines fünfzigjährigen Bürgerkriegs geebnet hätten, und all dies veranlasst ihn, den Weg von drei Generationen seiner Familie geistig nachzuverfolgen.

Von dem Spanischen Bürgerkrieg über das selbstgewählte Exil seines Großvaters in Lateinamerika bis hin zur Kulturrevolution in China und den bewaffneten Guerillabewegungen der 1970er Jahre entdeckt der Leser ein abenteuerliches Leben von einem halben Jahrhundert.

Der Blick zurück ist eine fesselnde Erzählung und zugleich eine tiefgründige soziopolitische Studie. In den Händen eines Meistererzählers wie Vásquez wird die einfache Erzählung wahrer Ereignisse zu einem düsteren Porträt einer Familie, die im Strudel der Geschichte gefangen ist.